Die Frage nach der Wahrnehmung der Napoleonischen Kriege in den Geschichtsschulbüchern ist Schwerpunkt der folgenden Abschnitte. Diachron werden deutsche Schulbücher vom Kaiserreich bis zur Gegenwart primär unter dem Aspekt der Instrumentalisierung der Befreiungskriege bzw. Napoleonische Kriege für politische Zwecke betrachtet. Daran lässt sich eindrucksvoll nachvollziehen, wie sich das Bild dieser Kriege im Zeitverlauf änderte. "Ein Längsschnitt [...] findet seinen Endpunkt in der Gegenwart",[1] so der Geschichtsdidaktiker Gerhard Schneider. Deshalb erfolgt auch eine synchrone Untersuchung von aktuellen Schulbüchern. Dabei werden neuere Schulbücher aus Deutschland, Frankreich, Russland, Großbritannien und Österreich analysiert. Überdies stehen wegen des regionalen Bezugs aktuelle Geschichtsschulbücher für Rheinland-Pfalz aus den Jahren 2015 bis 2017 im Fokus der Betrachtung.
Derya Özdemir und Jonas Gehring
[1] Schneider, Gerhard: Transfer. Ein Versuch über das Behalten und Anwenden von Geschichtswissen. Schwalbach 2009 (= Methoden Historischen Lernens), S. 33.