„Der fünf und zwanzigste August sei immer
Für uns ein Ehrentag!
Aus unserer Erinn’rung schwinde nimmer
Der heil’ge Ludwigstag! –
Wir haben uns ein Ehrenmahl erhoben,
Dem braven Sinn geweiht,
Geweiht zugleich dem großen Herr da oben
Aus alter Heldenzeit.
Du stolzer Stein, der unsre Namen sendet
In’s Reich der Ewigkeit,
Den Brüdern, die den Erdenlauf vollendet,
Die Sternenkrone weiht.
Auf späte Zeit bewahrest du die Ehre
Getreuer Brüderschaft,
Und giebst den letzten Enkeln noch die Lehre
Bewährter Heldenkraft. –
Weiht diesem Feste, Hechtsheimer Veteranen!
Alljährlich einen Tag,
Und haltet ihm, an Brüderpflicht zu mahnen,
Ein gastliches Gelag;
Da heben wir empor die vollen Becher
Bei’m Kameradenschmaus,
Und rufen laut, als die verjüngten Zecher.
Die alte Zeit heraus.
Da heben wir empor die vollen Becher
Und klingen fröhlich an:
Es lebe hoch am heil’gen Ludwigsfeste
Der brave Veteran!
Es lebe hoch am heil’gen Ludwigsfeste
Auch Vater Ludewig!
Ihm werde auf der Erde stets das Beste,
Er herrscht so väterlich!
Hoch leben All’ die biedren Sinnes leben
Auf weitem Erdenstreif’
Die Frauen auch, die Liebesrosen weben
Bedorntem Erdengleis’!
Wann uns der Tod zum Abmarsch ruft, dann findet
Er uns gerüstet schon;
Wo die Vergeltung Strahlenkronen windet,
Harrt schon Napoleon!
Quelle: StadtA Mainz, NL 69/10 II. Relations avec diverses autres sociétés des Anciens, S. 5-6.